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Früher bedrohten Bankräuber den Kassierer mit ihrem Zettel “Geld oder Leben”. Banken schafften Kassierer ab. Heute greifen Kriminelle die Kunden direkt an mit der Funktion PASSWORT VERGESSEN. Betrug verdrängt Gewalt. Lesen Sie, was Sie dagegen tun müssen.
Passwort vergessen – das passiert nicht nur Ihnen
Wie oft sind Sie im Internet angemeldet, z.B. als E-Mailer, Kunde, Abonnent, Leser, Mitglied, Nutzer, Gast, zur Probe? Haben Sie schon mal ein Passwort vergessen?
In der Sprache des Internet werden solche Vereinbarungen “Konto” oder “Account” genannt. Das kann etwas mit Geld zu tun haben, muss es aber nicht. Die erstmalige Eintragung wird meist “Registrierung” genannt. Wenn Sie später ein solches “Konto” nutzen, wird das oft “Anmeldung” oder “Login” genannt.
Anbieter fordern, dass jeder Nutzer sich beim “Login” mit Name und Passwort “ausweist”. Damit soll erreicht werden, dass nur die Berechtigten das Konto nutzen. Z.B. soll nur der Inhaber einer E-Mail-Adresse die eingegangenen E-Mails lesen können. Und nur der Inhaber soll E-Mails versenden können. Das soll die Rechte des Inhabers schützen.
Manche Nutzer speichern die Passwörter im Smartphone oder PC, weil das komfortabler ist. Andere geben sie bei jedem Login ein, weil das sicherer ist. Ich bevorzuge die Sicherheit.
Damit Sie sichere Passwörter finden, die Sie trotzdem nicht vergessen können, empfehle ich Ihnen diese Methode: Das sichere Passwort – leicht gemacht.
Passwort vergessen – auf ein Neues
Natürlich kann es trotzdem vorkommen, dass Sie ein Passwort vergessen haben. Vertragspartner wissen das und bieten einfache Hilfe an. So sieht z.B. das Login bei 1&1 aus:
Wenn Sie Ihr Passwort vergessen haben, geben Sie bei “Kunde” ein, wie der Anbieter Sie erkennen kann. Anstelle des Passworts klicken Sie auf “Passwort vergessen”. Dann schickt Ihnen der Anbieter eine E-Mail. Darin befindet sich ein Link zur Passwortverwaltung. Wenn Sie auf diesen Link klicken, können Sie sofort ein neues Passwort anlegen und Ihr Konto wie gewohnt nutzen.
Voraussetzung ist, dass Sie bei der Registrierung eine E-Mail-Adresse hinterlegt haben. Der Anbieter kann davon ausgehen, dass nur Sie auf diese E-Mail-Adresse zugreifen können. Daher gibt es nur ausnahmsweise weitere Identitäts-Prüfungen. Manche Anbieter bieten zusätzlich an, eine SMS an eine hinterlegte Mobilfunknummer zu senden.
Kriminelle können PASSWORT VERGESSEN missbrauchen
Wenn ein Krimineller Sie ausspähen will, kann er versuchen, Ihr E-Mail-Passwort zu knacken. Bei leichten Passwörtern ist das kein Problem. Der Kriminelle muss nicht gleich aktiv werden. Er kann eine Weile nur “mitlesen”, um mehr über Ihre weiteren Accounts zu erfahren. Das “unerkannte Mitlesen” kann noch gefährlicher sein als das mögliche Ändern Ihres Passworts.
Dann tut er so, als wolle er sich bei Ihren Accounts einloggen, z.B. bei Ihrer Bank, bei Shops, bei weiteren E-Mailern. Weil er Ihre Passwörter dafür nicht kennt, lässt er sie per PASSWORT VERGESSEN an Ihre geknackte E-Mail-Adresse schicken.
Was er damit anfangen kann ist sehr vielseitig. Beispiele:
- Er kennt nun Ihre Bankkonten und kann sie leer räumen.
- Lieferadressen bei Shops kann er ändern und in den Shops zu Ihren Lasten einkaufen – bei Ihnen kommt nur die Rechnung an.
- Er kann Fake-News in Ihrem Namen verbreiten, die Ihre Reputation schädigen.
Das kann er so lange unentdeckt treiben, bis Ihnen das geknackte E-Mail-Passwort auffällt.
Das E-Mail-Passwort ist das wichtigste von allen
Der Zugang zur E-Mail-Adresse kann so zum zentralen Angriffspunkt für all Ihre Internet-Aktivitäten werden. Sie sollten Ihr E-Mail-Passwort mit der größtmöglichen Sicherheit ausstatten.
Wer mit seinem E-Mail-Passwort schlampig umgeht (“So wichtige Dinge schreibe ich doch gar nicht”), riskiert seine Identität. Die Entscheidung für Komfort und gegen Sicherheit ist riskant. Wer in Kenntnis der Risiken nichts unternimmt, darf sich über Betrug nicht wundern.
Wie sicher ist Ihr eigentlich E-Mail-Passwort? Prüfen Sie es anhand der sieben Tabus. Und zögern Sie nicht, es sicherer zu machen.
